Bergamo ist die am schlimmsten betroffene Stadt. Fast 400 Tote in sieben Tagen. Selbst die Bestatter schaffen kaum mehr ihre Arbeit. Die Saerge werden in Kirchen untergebracht, weil in den Leichenhaeusern kein Platz mehr ist. Acht Priester sind dort inzwischen gestorben, dem protestantischen Kollegen geht es Gott sei Dank noch gut. Vier Menschen seiner Gemeinde (ca. 250 Gemeindeglieder) sind am letzten Wochenende gestorben. Eine Beerdigung war nicht erlaubt, bei manchen war es moeglich, dass der Pfarrer in den Tagen vor dem Tod am Telefon gebetet hat. Wenn eine Person stirbt, dann ist zumeist die ganze Familie in Quarantaene. Alle leiden unter Einsamkeit!
Brescia und Cremona sind auch in einer sehr kritischen Lage; in Mailand selbst gibt es bisher noch nicht ganz so viele Faelle. Obwohl die Hausaerzte viele Menschen am Telefon betreuen, die ueber Fieber und Kopfweh klagen, dann aber doch nicht auf den Virus getestet werden, solange sie kein Krankenhaus brauchen.
Raus geht es nur zum Einkaufen; und wenn man es nicht gerade zu den Stosszeiten macht, darf man auch walken oder joggen. Aufpassen soll man dabei sehr, denn jede weitere Person, die zum Beispiel auch nur wegen einer Sportverletzungen das Krankenhaus braucht, soll vermieden werden.
Viele arbeiten von zuhause. Die Schulen und die Universitaten laufen alle online. Aber noch sind viel zu viele Menschen mit den oeffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit unterwegs.
Immer wieder wird appelliert, nur rauszugehen, wenn es unbedingt noetig ist. Letztes Wochenende, als die Restriktionen noch schaerfer wurden, gab es harte Appelle an die Jungen. Sie sollen doch um Himmels Willen ihrer Grosseltern und Eltern zuliebe endlich abends aufs Ausgehen und sich Treffen verzichten.