Wir sind sicher, dass wir, wenn die Notlage vorbei ist, viel zu überdenken haben werden. Wir sind auch sicher, dass der Herr in dieser Zeit zu uns spricht, und wir erbitten die Hilfe seines Geistes, um gute Zuhörer zu sein.
Für unsere Kirche wird es aber auch sehr ernste wirtschaftliche Konsequenzen haben. Die Tatsache, dass keine Gottesdienste stattfinden, führt dazu, dass die Kollekten (mit denen die Kirchen die lokalen Ausgaben vor Ort decken), welche zudem auch zu einem Großteil an die zentrale Kirchenkasse (zur Zahlung der Gehälter für PfarrerInnen und Diakone und für die Renten der PfarrerInnen im Ruhestand) gehen, nicht eingezogen werden können. Die durch die Notsituation ausgelöste Wirtschaftskrise wird auch die Beitragskapazität der Kirchenmitglieder für lange Zeit stark beeinträchtigen. Dies wird sich auch negativ auf die Höhe und Regelmäßigkeit der Mietzahlungen für Gebäude und Wohnungen, die wir vermieten (mit denen die Ausgaben für die außerordentliche Instandhaltung der Immobilien gedeckt werden, aber auch ein Teil des Defizits der Verwaltung und der Personalkosten) auswirken.
Für die zusätzlichen spezifischen Bedürfnisse der Institute und Werke sowie der beiden Krankenhäuser bereiten wir uns auf eine sorgfältige Bewertung der Prioritäten bei der Zuweisung der Höhe der Mittel aus „otto per mille“ vor, um Ressourcen sowohl für die Bedürfnisse der kircheninternen Organe als auch für die gesundheitlichen und sozialen Bedürfnisse des Landes freizusetzen, zu denen wir ebenfalls durch die Zuweisung entsprechender Mittel beitragen möchten.
Andererseits droht unsere ohnehin schon starke Fragilität dramatisch zu werden, wenn es um die Deckung der Gehälter für PfarrerInnen, Diakone, PfarrerInnen im Ruhestand und für einige laufende kirchliche Projekte geht – insbesondere im Bereich der Evangelisierung und der Ausbildung von Kindern und Jugendlichen.